Die Sonne in den Hochkulturen

Der Sonnenkult beschreibt eine Religion, in der die Sonne als göttliches Wesen verehrt wird. Diese Art von Verehrung findet man in verschiedenen Kulturen, wie zum Beispiel bei den Inkas und den Ägyptern. Im Folgenden befassen wir uns mit der Bedeutung der Sonne in diesen Stämmen. Auch die Unterschiede der beiden Kulturen in diesem Thema werden kurz dargestellt.

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Der Sonnenkult der Inka
Ein Beispiel für solch eine Hochkultur sind die Inka in Südamerika, für die der Sonnenkult einen zentralen Bereich des alltäglichen Lebens darstellte. Die große Bedeutung der Sonne zeigt sich schon im Namen „Inka“, das übersetzt „Sohn der Sonne“ heißt. Damit ist der Herrscher dieser Hochkultur selbst gemeint. Er galt als Kind des Sonnengottes Inti, bekleidete das Amt des obersten Priesters im Maccu PiccuSonnenkult und stellte den allgemeinen Lenker des Reiches dar. Symbolisiert wurde Inti durch die Sonnenblume. Dennoch darf man sich darunter trotzdem nicht Pazifismus vorstellen. Vielmehr kam es beim Sonnenkult der Inka auch zu Tier- und Menschenopfern, um Erntewetter zu erflehen und die Herrschaft zu festigen. Aber auch heute noch werden in Peru vorchristliche Sonnenfeste – natürlich in veränderter Form – an einigen Orten begangen.
Den Vorstellungen der Menschen in Tahuantinsuyu (Inka-Stadt) nach soll Viracocha der Schöpfer des Inti gewesen sein, wobei dessen Verehrung und Anbetung Kopfunterdrückt wurden. Die Menschen konzentrierten sich auf ihren Sonnengott, welcher für sie Mittelpunkt der Welt und zum Symbol des einstigen Inka-Geschlechts wurde.
Im Glauben der Inka war das Wohl des Reichs und des gesamten Volkes von der Gesundheit ihres Herrschers abhängig. Bei Erkrankung von diesem würde die Sonne ihre Kraft, ihre lebenserhaltende Wärme und ihr Licht verlieren und somit das gesamte Imperium von Unheil und Hunger heimgesucht werden. Für die Menschen war die Sonne die Quelle allen Lebens, die der Welt, dem Land und allen Menschen Lebenskraft schenkt.
Das religiöse Zentrum ihrer Riten war der zentrale Sonnentempel „Cuzco“ (= dt. Sonnenbezirk) in dessen Nähe sich der heilige Garten befand, in dem alle Elemente der Natur in lebensgroßen Statuen dargestellt waren.
Ein weiteres Element dieser Hochkultur war die allgemeine Verehrung des Himmels. Dies zeigt sich in der Verehrung der Hauptfrau – und auch Schwester – Intis, der Tochter des Mondes.
Jedoch war der Sonnenkult in dieser Form nicht von Anfang an in allen Stämmen der Kultur verbreitet. Die Anbetung der Sonne fand in vielen Teilen des Reiches bereits statt, jedoch in keiner festgelegten Art und Weise. So war das oberste Ziel des Inka Mayta Capac diesen Kult durchzusetzen und er stellte damit den Erneuerer des gleichnamigen Symbols des goldenen Inti-Falken dar. Die Sonnen-Ideologie sollte zur einheitlichen Religion im gesamten Inka-Staat werden. Um diese ständige Entfaltung der Sonnenreligion zu gewährleisten, richtete er das Ministerium für religiöse Angelegenheiten ein, deren oberster Beamter der „Huillac Umu“, der Hohepriester des Sonnenkultes, wurde. Der älteste Sohn des Inka wurde mit diesem Amt betraut, zudem wurde ein Apparat der Priesterschaft eingerichtet, der aus oberen und niederen Priestern bestand, die den Kult und die Lehre verbreiteten und so den göttlichen Ursprung des Inka rechtfertigen sollten.
Alle Stämme der Inka errichteten daraufhin zahlreiche Kultplätze der Sonne. Ihr großes astronomisches Wissen, was ihre Verehrung des Himmels unter Beweis stellt, zeigt der große astronomische Rundbau im bekannten Touristenort und Weltkulturerbe Chichén Itzá, durch den man den Lichteinfall der Sterne und andere Himmelsphänomene beobachten konnte.
Zudem entwickelte die Hochkultur einen exakten Kalender über 360 Tage, den Sonnenkalender. Dieser berücksichtigte auch Schaltjahre und war an einer intensiven Beobachtung der Gestirne orientiert. Außerdem war es möglich damit zu rechnen, wodurch es zur Einführung des Dezimalsystems in der Kultur kam.
Jedoch wurde der Kalender auch für die Landwirtschaft genutzt. Saat- und Erntezeiten konnten abgelesen werden, außerdem das Auftreten bestimmter Gestirne und Sonnenerscheinungen vorhergesagt werden.
Allgemein war die Kultur der Inka als „Söhne der Sonne“ bekannt, worin andere Völker deren große Macht begründeten und man die bemerkenswerte Entwicklung in der damaligen Zeit erkennen kann.

Der Sonnenkult in Ägypten
Im alten Ägypten verehrte man über 3000 Jahre lang den Sonnengott, dieser war in den verschiedenen Dynastien immer vorhanden, aber andere Gottheiten hatten ihn in sich. Es gab zum Beispiel Horus, welcher anfangs ein Himmelsgott in der Gestalt eines Falken war. Seine Augen waren Sonne und Mond und so ist er auch zum Sonnengott geworden. Somit war er gleichzeitig Gott der Sonnen und Herrscher des Himmels. Horus wurde auch noch zum Königsgott von Hierakonpolis, somit wurde er Gott der AHerrschenden Pharaonen. Er erschien als Re-Harachte („Re-Horus im Horizont“), dies war eine Sonderform von Horus und des Sonnengottes Re, welcher mit Horus verwandt war. Re heißt übersetzt Sonnen und er wurde ebenfalls als Mensch mit Falkenkopf dargestellt, aber auf seinem Kopf befand sich eine meist rote Scheibe, dies wurde als sein Auge interpretiert, welches die Sonnenscheibe war. Er war der erste Reichsgott und war der bedeutendste Gott des alten Ägypten. Im Laufe der Jahrhunderte verschmolzen alle großen Gottheiten mit ihm. Die größte Verehrung fand im Alten Reich statt, man baute für ihn riesige Pyramiden. Auch Jahrhunderte später bauten die Pharaonen Obelisken, das sind Spitzsäulen, die bis in den Himmel ragten und an deren goldenen Spitzen sich die Sonnenstrahlen spiegelten. In der Stadt Heliopolis, das ist griechisch und bedeutet „Stadt der Sonne“, war sein ältestes Heiligtum.B
Eine Vorstellung der Ägypter war, dass Re im Osten mit seiner Sonnenbarke aus purem Gold hinauf und nach zwölf Stunden im Westen hinunterfuhr. In der Nacht schifft er zwölf Stunden durch die Gewässer der Unterwelt und erfreut dort die Verstorbenen mit göttlichem Licht, welches von der Sonnenscheibe auf seinem Kopf kommt. Nach seiner Fahrt am Tage war Re erschöpft und veraltet. Durch die Vereinigung mit dem Körper von dem Gott Osiris in der Unterwelt erhielt er neue Kraft und Jugend. Zwölf Göttinnen begleiteten Re durch die Unterwelt. Jede Göttin steht für eine Stunde der Nacht und begleitet ihn durch eine Pforte, welche von Dämonen bewacht wurde. Die Besatzung der Barke bestand aus neun unterschiedlichen Göttern, die ihn begleiten. Der Sonnengott selbst verwandelte sich in eine widderköpfige Gestalt. In dieser Vorstellung spiegelt sich auch der Lebenszyklus eines Ägypters wider: Die Sonne wurde als Kind am Morgen geboren, war am Mittag im besten Mannesalter und starb am Abend als Greis, umgekehrt in der Nacht erholte sich Re vom Tag und erreichte nach 6 Stunden den tiefsten Punkt.

Aton war ein weiterer ägyptischer Sonnengott, er steht für die lebensspendende Sonne und wurde auchCdurch die Sonne symbolisiert. Er war weder Nationalgott noch Weltgott, sondern so wie die Sonnen die Welt umkreist war er die Welt, denn in dieser Zeit war Ägypten die Welt, es gab keine andere. Es wurde nur die Herrlichkeit Atons gepriesen, dass sein Wesen von Liebe und Fürsorge zeugt und dass alles was lebt nur leben kann, weil die Sonne Wärme und Licht spendet. Dass Aton auch Unheil, wie versengende Glut oder zerstörendes Feuer bringen kann, wurde ignoriert, ebenso wurde nicht von Gottesfurcht und Verboten gesprochen. Auch Aton stand in Verbindung mit Re, nämlich was die Gesetze anging und auch sein Sinn für Gerechtigkeit und die Wahrheit, er stellte sich unter das Gesetz des Re, man sagte auch, dass er die Weiterentwicklung von Re war. Später gab es die “religiöse Revolution von oben” des Pharaos Echnaton, der versuchte, den ägyptischen Polytheismus durch die alleinige Anbetung des Sonnengottes Aton in der Stadt Armana zu ersetzen.
Im Endeffekt lässt sich sagen, dass die Ägypter zwar viele verschiedene Sonnengötter über die einzelnen Dynastien verehrt haben, dieser aber ähnliche Eigenschaften aufzeigten und zum Teil von einander abstammten oder Teile anderer Sonnengötter übernahmen, dies lag daran,dass jeder Pharao an etwas andere Götter glaubt oder neue Götter mitbrachte, wenn er an die Macht gekommen ist. Bei den Inka hingegen gab es nur einen Sonnengott, nämlich Inti, dieser war der Herrscher und somit war ihm alles untergeben und er war für alles zuständig. Das Ziel der Inka war es, dass der gesamte Inka-Staat eine einheitliche Religion hatte. Eine Gemeinsamkeit der beiden Kulturen liegt in der Darstellung des Gottes in der Form eines Falken, diesem wurden durch seine Erfolgsquote bei seinen Angriffen und durch das enorm hohe Fliegen göttliche Eigenschaften zugeschrieben und ist somit eine Metapher für die Göttlichkeit und Bedeutung der Sonne. Ebenso muss man in beiden Fällen von Polytheismus sprechen, da an mehrere Götter gelglaubt wurde.

The sun in high-developed cultures
The sun cult describes a religion where the sun was seen as a divine being. This type of veneration can be found in different cultures like the Inka and the Egyptians. Below the meaning of the sun in these tribes and the differences between them in this theme are depicted.
The sun cult of the Inka
An example is the culture of the Inka for whom the sun cult was a central factor of everyday life. The huge importance of the sun is already shown in the name “Inka” which means “son of the sun”. With this term the ruler of the realm himself was denoted.
He was seen as a child of the god of the sun “Inti”, was the high priest of the cult and could rule the whole realm. “Inti” was symbolized by the flower of the sun. But you must not imagine pacifism. Rather the sun worship contains sacrifices of animals and humans in order to beg for good weather for harvesting and strengthen the power. But also nowadays there are pre-Christian celebrations of the sun in Peru – of course in changed mode.
After the imagination of the humans in Tahuantinsuyu “Viracocha” was the creator of “Inti”, whereas his veneration and worship were repressed. People were concentrated on the god of the sun who was the centre of the world and became a symbol of the former Inka-lineage.
In their belief the well-being of the realm end the whole nation was addicted to the health of their ruler. If he got ill the sun would lose its power, its life-sustaining heat and its light and thus the whole empire is invaded by mischief and starvation. For the Inka the sun was the source of life which gives the world, the country and all human-beings vitality.
The religious centre of their rites was the central sun temple “Cuzco” (= engl. sun county). In its neighbourhood the holy garden was located where the elements of the nature are depicted in life-sized statues.
Another component of this culture was the general veneration of the sky. It can be seen in the worship of Inti´s main wife – and also sister – , the daughter of the moon.
However the sun cult in this form did not exist in every clan of the culture since the beginning. The veneration of the sun took place in many parts of the empire, but the manner was not determined. And so the most important aim of the Inka Mayta Capac was to spread the cult in the whole empire. Thus he became the innovator of the homonymous symbol of the golden Inti-hawk.
The ideology of the sun should become the uniform religion in the whole Inka Empire. To ensure this permanent development he founded the ministry for religious matters which highest official was the “Huillac Umu”, the high priest of the sun cult. The oldest son of the Inka got this authority, furthermore an apparatus of priesthood was set up which consisted of higher and lower priests who spread the cult and tenet and so they justify the divine origin of the Inka.
As a result every clan of the culture constructed numerous places of worship of the sun. Their big astronomic knowledge which proves their veneration of the sky shows a great astronomic rotunda in the known tourist city and world heritage Chichén Itzá where you could observe the light of the stars and celestial phenomena.
Furthermore the high culture developed an exact calendar of 360 days, the sun calendar. It counted in leap years and was geared to an intensive observation of the heavenly bodies. It was also possible to calculate with the calendar which led to the inception of decimal system in the culture. However it was also used for agriculture. The best times for sowing and harvesting could be read off as well as the appearance of heavenly bodies and sun phenomena.
In general the culture of the Inka was known as “sons of the sun” in which other nations reasoned their power and the remarkable development in former times could be seen.

Quellen/Sources:
– http://www.indianerwww.de/indian/inka_sonnenkult.htm
– www.scilogs.de/natur-des-glaubens/die-anbetung-der-sonne/
– http://www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/20474/haben-sich-die-inka-bere
mit-astronomie-beschaeftigt/
– http://www.geo.de/reisen/community/bild/156925/Luxor-AEgypten-Obelisken-beim-Karnaktempel
– http://nebel-all-raunen.blogspot.de/2011/11/gotterportrait-rera.html
– http://www.selket.de/goetter-aegyptens/sonnengott/ (Text)
– http://www.nefer-reisen.de/rundreisen-aegypten/programme/ra/
– http://www.aegypten-geschichte-kultur.de/re-sonnengott

by students of the P-Seminar, Germany